Nach einigen Tagen des offline-Testens hatte ich gestern zum ersten mal eine SIM-Karte in das C7 eingelegt. Kurz nach dem Booten dann folgender Dialog (wobei in diesem Fall wohl eher die Bezeichnung ‘Monolog’ angebracht wäre):
Ich frage mich, welchen Sinn eine solche Abfrage macht, die dem Benutzer (ohne Möglichkeit der Anzeige der entsprechenden Bedingungen) am Ende nichtmal eine Wahl zwischen Akzeptieren oder Ablehnen lässt; vielleicht sollten die Nokia-Entwickler hier mal ihre eigenen User Interface Design Guidelines lesen…
Da ich in dem Moment gerade keine Lust hatte, nach dem Handbuch zu suchen um diese (nicht sonderlich präzise benannten) ‘enthaltenen Bedingungen’ durchzulesen, wurde es zu einer gern angenommenen Herausforderung, wie man dies nun umgehen könnte.
Ein (langer) Druck auf die Menü- oder rote Hörertaste wird abgefangen, und auch nach einem Neustart ist der Bildschirm relativ schnell wieder da.
Einige Möglichkeiten gibt es aber doch, aus diesem Zustand auszubrechen:
Steckt man ein USB-Kabel rein, erscheint oben links kurz der Hinweis, auf den man tippen kann, um ins USB-Menü zu gelangen. Alternativ kann man die Sprachbefehl-Taste (rechts zwischen den Lautstärke-Tasten) gedrückt halten, einen Befehl sprechen und damit in irgendein anderes Programm wechseln.
Ist das Fenster erst einmal im Hintergrund, funktioniert auch die Menü-Taste wieder und das Gerät lässt sich relativ normal nutzen (bspw. um ein Screenshot-Tool zu starten…), in der Liste der aktiven Programme fehlt dem Setup-Tool allerdings der schließen-Button.
Es führt also langfristig nichts darum herum, die SIM-Karte rauszunehmen und sofort danach auf OK zu tippen, dann noch ein paar weitere Fragen ablehnen (ovi Registrierung etc.) und das war’s.
Es befindet sich dann im Mitteilungs-Ausgang eine Nachricht, die sich erst nach Ablauf des Sende-Timeouts in ‘Entwürfe’ verschieben und dort anschließend lesen lässt;
es ist eine SMS an die Kurzwahl 72626 mit dem Inhalt “4:”, gefolgt von einem base64-String, dessen Inhalt sich einem nach decodieren leider nicht ohne weiteres offenbaren will.
Die Suche nach Nokia 72626 ergibt aber bereits zahlreiche Ergebnisse, wo von Spam-SMS berichtet wird.
Fraglich also, wie die hierfür zusammen mit der IMEI an Nokia übermittelte Rufnummer in einem Zusammenhang mit Gewährleistungsansprüchen stehen soll, bzw. weshalb der Nutzer so gezielt genötigt wird, sich mit einem Mobilfunkkonto bei Nokia zu registrieren. Vermutlich dürfte der Großteil der Kunden diese Meldung nach dem ersten Einschalten mangels Alternativen voreilig bestätigen, um das neue Gerät endlich nutzen zu können.
Selbst Google zwingt Android-Nutzer doch nicht mehr, sich für die Nutzung des Gerätes mit einem Google-Konto einzuloggen!?
Falls hier also gerade ein paar arbeitlose Anwälte mitlesen, die sich gern mit dubiosen Abmahnungen etc. finanziell über Wasser halten: Ich denke hier sollte wirklich was zu holen sein;
zumal Nokia auch langsam mal damit aufhören könnte, solche (bei anderen Marktteilnehmern scheinbar ebenfalls geduldete) Strategien zu kopieren…
Mein Nokia 5230 zeigte ein ähnliches Verhalten.
Glücklicherweise war meine zum Vertrag gehörende SIM-Karte noch nicht freigeschaltet. Stattdessen steckte meine leere Prepaid Card im Gerät.
Da der Netzbetreiber die SMS nicht verschicken wollte (von irgendwas müssen die ja auch leben), wurde ich gefragt, ob ich sie in den Entwürfe-Ordner verschieben will.
Da gammelt sie jetzt vor sich hin;-)
Mein C5 03 zeigt genau das Gleiche. Ablehnen ist offenbar nicht vorgesehen. Nach mehrmaligem Drücken der roten Taste (evtl. länger drücken) erscheint das Profilauswahlmenü. Hier das Offline Profil auswählen. Daraufhin verschwindet diese penetrante Aufforderung und man kann wieder zu einem anderen Profil wechseln. Wenn man vor dem Ausschalten wieder in das Offline- Profil wechselt, fragt das Gerät beim Wiederanschalten nach, ob es weiter im Offline- Modus betrieben werden soll. Dies erst bestätigen, dann wieder in den gewünschten Betriebsmodus wechseln. Etwas umständlich zwar, aber wenigstens ein Ausweg.